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Lausitz Festival

25.8. bis 10.9.2023
Konzert, Theater, Tanz, Musiktheater, Film, Jazz, Ausstellung, Gespräch, Literatur

Kontakt

Lausitz Festival
Obermarkt 19
D- 02826 Görlitz

Telefon: +49 (0)3581-428480
E-Mail: info@lausitz-festival.eu

Bewertungschronik

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Bewertungen & Berichte Lausitz Festival

© Ben Wiesenfarth
Musiktheater

Eröffnungsaktion: Verdi - Zimmermann

Regie: Luk Perceval
Dirigent: Sylvain Cambreling
Bariton: Bo Skovhus
Sprecher: Rainer Süßmilch
Orchester: Dresdner Philharmonie
Chor: Tschechischer Philharmonischer Chor Brno
Choreinstudierung: Petr Fiala
Bühne/Raum: Philip Bußmann
Licht: Mark Van Denesse
Ton: Jannes Noorman
Live-Vertonung: Karol Nepelski


Das Festival wird dieses Jahr mit einem künstlerischen Ereignis eröffnet, das Giuseppe Verdis »Quattro pezzi sacri« (1887–1897) mit der »Ekklesiasti-schen Aktion« (1970) von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval auf eindringliche Weise verknüpft.
Zimmermann vollendete sein letztes Werk, das eigentlich den Titel »Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne« trägt, nur fünf Tage vor seinem Suizid. Es kombiniert biblische Verse aus dem 4. Kapitel Prediger mit Passagen der berühmten Großinquisitor-Legende aus Fjodor Dostojewskis Roman »Die Brüder Karamasow« und verkettet so im Wechsel von Singen und Sprechen Themen um Unrecht, Mühe und Einsamkeit mit Fragen nach der Unterdrückung und der Fähigkeit des Menschen zur Freiheit.

In Verdis vier geistlichen Stücken hingegen treffen lateinische Worte der katholischen Liturgie auf italienische Verse Dantes – zwischen A-cappella-Frauenchören und vierstimmig gemischten Chören mit großem Orchester. Dabei löst sich im »Te Deum« eine Sopranstimme aus dem Chor heraus – Verdi wollte hier explizit keine Diva, sondern eine Choristin: »Das ist die Menschheit, die Angst vor der Hölle hat.«

Hinter das abschließende, zuversichtliche »In te speravi« (»Auf dich habe ich meine Hoffnung gesetzt«) im Fortissimo-Aufschwung platziert der Komponist mit spitzer Feder ein im Verklingen vernehmbares Fragezeichen. Das damit aufgeworfene Problem wird in der »Ekklesiastischen Aktion« verhandelt.


Bus Shuttle zwischen Hauptbahnhof und Burger Chaussee 1 über Stadtmuseum, August-Bebel-Straße, Stadthalle Puschkinpromenade, BTU Universität, Pappelallee

Hinfahrt: 17:15, 17:45, 18:45
Rückfahrt: 21:30, 22:00, 22:30
Kosten: 3,-€ Hin- und Rückfahrt

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Bewertungen & Berichte Eröffnungsaktion: Verdi - Zimmermann

© Paul Glaser
Ausstellung

»Solange ich kann«
Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst

Freiheit als Provokation – so lautete der Titel einer Konzertreihe mit Werken des Komponisten John Cage, des Meisters der künstlerischen Erforschung des Zufalls.
Die Freiheit der Kunst und die Freiheit dessen, was künstlerischer Ausdruck sein kann, wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts immer größer und eröffneten ein letztlich unbegrenztes Terrain. Für die Künstler:innen stellte sich diese Freiheit weniger als Herausforderung oder Bedrohung dar.
Vielmehr machten sie sie zur aktiven Mitspielerin des künstlerischen Schaffensprozesses. Sie ließen den Zufall walten, übertrugen ihm die Kontrolle über das künstlerische Ergebnis und nahmen sich die Freiheit, dem eigenen künstlerischen Prozess Regeln zu geben. Sie erforschten explizit die Felder des Dilettantismus und der scheinbar trivialen Materialien.

Über die Befragung und Ausweitung des eigenen Schaffensprozesses hinaus, machten Künstler:innen ideologische, ökonomische und gesellschaftliche Systeme und ihre Grade der Freiheit und Unfreiheit sichtbar. Sie untersuchten die Eingebundenheit der oder des Einzelnen in gesellschaftliche oder ideologische Regelwerke, adressierten die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, sie zu überwinden, und untersuchten damit auch Macht und Grenzen von Systemen.

Nicht zuletzt aber offenbarten sie eine große Lust, im künstlerischen Schaffen aus der Freiheit wie aus der selbst gewählten Einschränkung zu schöpfen.

Ausstellungseröffnung: 26.08., Samstag, 15:00–17:00
Öffnungszeiten: 27.08–17.09.,
jeweils Donnerstag–Sonntag, 10:00–18:00

Eintritt frei

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© Ben Wiesenfarth
Theater

Shakespeares »Kaufmann von Venedig«

William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« sieht eigentlich über 20 Figuren und mehrere Handlungsstränge vor, doch konzentriert sich die hier gespielte Kammerfassung in der Regie von Stefan Pucher auf ein Minimum an Agierenden, deren vernichtende Auseinandersetzung Fragen provoziert nach dem Maß und dem Wert der Dinge.

Venedig ist der Markt, und dort wird nach allen Regeln der Kunst – vielmehr des Kommerzes – gehandelt. Der erfolgreiche Kaufmann und Schiffseigner Antonio, der qua Gesetz auf Zinsgeschäfte reduzierte jüdische Kaufmann Shylock und die aus Illyrien kommende unabhängige Portia sind in einen zunehmend drastischen Kampf involviert.

Die Diskussion um den ungewöhnlichen Schuldschein, der dem jüdischen Kaufmann Shylock ein Pfund Fleisch aus Antonios Körper zusichert und der – je nach Interessenlage – unterschiedlich interpretiert wird, sowie der folgende Richterspruch der als Mann verkleideten und zur Instanz erhobenen Portia kreisen mehrschichtig um die Fragen nach Möglichkeit und Unmöglichkeit der Präsenz von transzendenten Werten unter den Menschen.

In einer Nebenhandlung wird das Problem von Glauben und Glück an die Weltwirklichkeit gebunden und eindringlich auf den Punkt gebracht, als Shylocks Tochter vom Judentum zum Christentum konvertiert ist und zu hören bekommt: »Dies Christenmachen wird den Preis der Schweine steigern; wenn wir alle Schweinefleischesser werden, so ist in kurzem kein Schnittchen Speck in der Pfanne für Geld mehr zu haben.« Der Preis von Schweinespeck wird hier zum Maß der Dinge: Das Glück des Bauches will so über die Erlösung der Seele siegen und stellt damit ganze Systeme infrage – gerade an einem Ort, der von ehemaliger Ding-Produktion zur kulturellen Begegnungsstätte wird.

Schauspiel: Samuel Weiss und Charlotte Engelkes
Regie und Bühne: Stefan Pucher
Fassung und dramaturgische Mitarbeit: Malte Ubenauf
Bühne und Kostüme: Lugh Amber Wittig
Musik: Christopher Uhe

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© Pawel Sosnowski
Ausstellung

William Engelens: »Falten für Perkussion«

Die Installation von William Engelen zeigt rätselhaft anmutende Partituren, verschieden gefaltete Papiere auf im gesamten Raum verteilten Notenständern.
In der Tat sind die Faltungen skulpturale Verdichtungen musikalischer Ereignisse. Ihnen entsprechend ergeben sich unterschiedliche Phasen von Stille und Klang.

Bei den Papieren handelt es sich um Niederschriften einer Komposition für Perkussionist:innen – oder eher um ihren materiellen Ausdruck. Gedacht sind sie für Instrumente wie Triangel und Trommel, aber auch für Waschbretter und Ölkanister. Auf den Blättern notierte der Künstler zunächst eine Zeitachse, die durch die anschließenden Faltungen teilweise verdeckt wurde.

Auf die noch sichtbaren Bereiche zeichnete er Notenlinien; sie markieren die Zeiträume, in denen Klang zu hören sein soll.Die für den musikalischen Laien kaum deutbaren Partituren werden durch Musiker:innen zum Klingen gebracht. Sie reagieren dabei auch auf den Raum und auf sich verändernde Elemente wie Lichteinfall und Schattenwurf. Das Zusammenspiel von Regeln, Notation und Zufall schafft eine beeindruckende Komposition.

Ausstellungseröffnung: 27.08., Sonntag, 11:00–13:00
Ausstellung: 27.08. - 05.11.2023, geöffnet jeweils Dienstag–Sonntag, 11:00–19:00
Ausstellungsgespräch: 03.09.2023 im Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus

Einritt frei

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Lesung

Literarische Matinee: »Sauermehlsuppe« und andere Grenzüberschreitungen

Claudia Michelsen liest Erzählungen von Olga Tokarczuk

Die polnische Autorin Olga Tokarczuk, Literaturnobelpreisträgerin des Jahres 2018, ist eine Meisterin im Schaffen von eigenen Welten und Universen, die das Überschreiten von Grenzen als Lebensform thematisieren. Zeitalter und Epochen durchdringen einander.
In ihren Erzählungen erleiden höchst eigenwillige und dabei sehr alltägliche Held:innen ihr Schicksal oder rennen dagegen an, durch den Verlust von Heimat und Identität des Gefühls der Zugehörigkeit beraubt. Und so kann es sein, dass ein Mann einen Berg besteigt, um talwärts in das Heimatdorf seiner Kindheit zu sehen, und als Toter keine Ruhe findet.

Die Visionen eines Zimmermädchens im Hotel Capital, das über Herkunft und Charakter seiner Bewohner anhand ihrer Hinterlassenschaften fabuliert, werden Geschichte. Und der Wert einer Dose Sauermehlsuppe wird in einem polnischen Grenzort höchst variabel definiert.

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© Samuel Kirszenbaum, Jörg Steinmetz
Jazz

Kongeniale Partner: Jazz-Duo Wollny & Parisien

Klavier: Michael Wollny
Saxophon: Émile Parisien


Zwei Meister ihres Fachs treffen aufeinander: Michael Wollny und Émile Parisien.

Das kongeniale Zusammenspiel des deutschen Pianisten und des französischen Saxophonisten fasziniert und berauscht gleichermaßen. In der Welt des Jazz haben sie längst ihren festen Platz erobert – als Duo arbeiten sie aktuell an ihrem ersten gemeinsamen Album.

Beim Lausitz Festival eröffnen sie die diesjährige Jazzreihe und stehen auf derselben Bühne wie bereits Cécile McLorin Salvant und das Omer Klein Trio. Im architektonisch fesselnden und zugleich relaxten Ambiente des Technischen Denkmals Brikettfabrik Louise erfährt eine noch junge Jazztradition ihre Fortführung.

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Konzert

Martha Argerich und Stéphane Degout: »Dichterliebe«

Klavier: Martha Argerich
Bariton: Stéphane Degout
Klavier: Jean-Baptiste Fonlupt
Klavier: Akane Sakai


Olivier Messiaens »Visions de l’Amen« (1943) ist ein klanglich in den Bann ziehendes, tief spirituelles Werk, das um das »Amen« und dessen Bedeutungen kreist.
Interpretiert von Jean-Baptiste Fonlupt und Akane Sakai, erklingt die Komposition für zwei Klaviere im ersten Teil des Abends.
Der gleichsam unromantische, tief empfundene Liederzyklus »Dichterliebe« (1840) aus der Feder Robert Schumanns – entstanden im Jahr seiner Hochzeit mit Clara – bildet den zweiten Teil des Abends.

Martha Argerich wird ihn mit der ihr ureigenen Meisterschaft ausgestalten – die musikalische Ausdeutung der dem Zyklus zugrunde liegenden Gedichte Heinrich Heines obliegt dem international bekannten Bariton Stéphane Degout, der als Opern- wie als Liedsänger die Bühnen beherrscht.

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© Pawel Sosnowski
Szenische Lesung

»Von zweien, die auszogen,...«: Szenische Lesung

Schauspiel: Schauspieler:innen vom Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau
Spielleitung: Lukas Schädler und Maximilian Pellert


Präsentation des Ephraim-Projekts 2022/2023.

Von Berlin aus sind sie gestartet, zwei Studenten des Studiengangs Szenisches Schreiben an der Universität der Künste: Anton Dudda und Maximilian Rummel.

Unerschrocken bereisten sie die Lausitz, gruben sich in die Tiefe der Regionalgeschichte, gewannen während einer Ballonfahrt den Draufblick auf die Region und ließen sich zu zwei im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Theatertexten inspirieren.

Anton August Dudda: »Hotel Lausitz«
Paul, ein in der Großstadt gescheiterter Privatdetektiv, hat sich in die Lausitz zurückgezogen. Hier in der Provinz betreibt er Feldforschung, um auf Schriftsteller umzusatteln. Aber in der zunehmend von dichtem Nebel verschluckten Kleinstadt verschwinden die Menschen, keiner weiß, wohin. Paul muss tätig werden.

Maximilian Rummel: »Skia (AT)«
Zwei Kartografen vermessen Bergbaulöcher zur Planung eines neuen Freizeitparadieses. Im Zuge des Austausches von Gesteinsschichten scheinen sich Zeiten und Epochen ineinander zu verschieben.

Anders ist es nicht zu erklären, dass zwei barocke Adlige mit Messkarren im Auftrag Augusts des Starken durch Sachsen ziehen. Doppelgänger stiften Verwirrung, und das Gespräch mit einer Toten ist kein Grund, sich zu wundern.

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© Simon Fowler
Konzert

Weltenwanderer Piotr Anderszewski

Klavier: Piotr Anderszewski

Er ist ein Wanderer zwischen Welten – im Hinblick auf die musikalischen wie die der Länder und Menschen. Der bedeutende polnische Pianist Piotr Anderszewski war zuletzt mit einem grenzüberschreitenden Wandelkonzert in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec beim Lausitz Festival zu Gast und bewegte das Publikum mit der nuancierten emotionalen Kraft seiner Interpretationen.

In diesem Jahr kehrt er zurück, um die Grenzen zwischen Polyphonie und Atonalität auszuloten. Mit Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 6, Béla Bartóks Bagatelles, Karol Szymanowskis Mazurken op. 50 und Anton Weberns Variationen meistert er einen Grenzgang der besonderen Art.

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© Kaushiki Chakraborty
Konzert

Kaushiki Chakraborty: »Indische Diven«

Gesang: Kaushiki Chakraborty
Tabla: Ojas Adhiya
Sarangi: Murad Ali
Keyboard: Anay Gadgil
Gitarre: Sanjoy Das
Harmonium: Aditya Oke
Tanpura: Sanjana Nene


Kaushiki Chakraborty gilt als eine der bekanntesten und meisterhaftesten Interpretinnen des klassischen indischen Gesangs. Auftritte Chakrabortys in der Carnegie Hall in New York oder in der Milton Court Concert Hall in London sowie die Verleihung des BBC Radio 3 Awards for World Music an die Sängerin zeugen von ihrer Strahlkraft auch weit über die Grenzen Indiens hinaus.

Mit ihrem neuen Programm »Remembering the Divas« würdigt sie das Schaffen indischer Sängerinnen der vergangenen 150 Jahre wie Angelina Yeoward, Begum Akhtar oder M. S. Subbulakshmi und hebt ihre Rolle in der Entwicklung der Gesellschaft ihres Heimatlandes hervor.

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© Cristina Ferri
Konzert

Simply Quartet spielt sorbische Werke

Kammerorchester Simply Quartet
Violine: Danfeng Shen
Violine: Antonia Rankersberger
Viola: Xiang Lyu
Violoncello: Ivan Valentin Hollup Roald


Das international erfolgreich aufstrebende Simply Quartet widmet sich in einem programmatischen Konzert der Schaffenskraft der Lausitz: Es spielt erstmals Werke sorbischer Komponisten wie Jan Paul Nagel und Bjarnat Krawc, die von der Landschaft und den Tänzen ihrer Heimat inspiriert sind– und reichert sie mit György Ligetis Streichquartett Nr. 1 sowie Antonín Dvořáks Streichquartett Nr. 13 an.

Die jungen Musiker:innen des Streichquartetts sind auf den großen Konzertbühnen wie der Wigmore Hall in London, der Elbphilharmonie in Hamburg oder dem Musikverein Wien zu Hause, befassen sich mit den musikalischen Traditionen ihrer Heimatländer China, Norwegen und Österreich und sind stets offen für neue Impulse – so auch aus der Lausitz.

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© Marcel Schröder
Musiktheater

Stefan Zweig: »Die Welt von Gestern – Erinnerungen eines Europäers«

In seinem letzten, kurz vor seinem Freitod entstandenen autobiographischen Werk beschreibt Stefan Zweig die Kultur vor, zwischen und während der beiden Weltkriege.
In einer Welt, die sukzessive alle Kompasse zu verlieren scheint, lotet Zweig dabei die Frage nach Relevanz und Wirksamkeit von im europäischen Kontext erwachsenen Werten aus. Er beleuchtet die Rolle der Kunst, die nicht nur den Einzelnen trösten kann, sondern auch die Hoffnung auf eine neue Wirklichkeit in sich trägt.

Aus seinem Werk wird nicht nur gelesen und rezitiert, sondern Regisseur Yaron David Müller-Zach setzt einzelne Sequenzen auch kaleidoskopartig künstlerisch in Szene. Angereichert mit Gedichtexzerpten von Kollegen wie Karl Kraus, Jura Soyfer und Emile Verhaeren, Musikstücken der klassischen Moderne von unter anderem Richard Strauss, Arnold Schönberg und Viktor Ullmann sowie einigen zeitgenössischen Fragmenten, wird sich der Abend in einem sinnlich-narrativen Bogen auf die bis heute relevante Suche nach Sonnenhelligkeit in einer dunklen Welt begeben, denn – wie Zweig erkennt – »jeder Schatten ist im letzten doch auch Kind des Lichts«.

Regie: Yaron David Müller-Zach
Schauspiel: Marius Zernatto
Sprecher: Volker Hanisch
Sopran: Talia Or
Klavier: Doriana Tchakarova

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© Michael Neugebauer, Peter Köhn
Lesung

Arthur Schnitzlers »Fräulein Else«: Lesung und Kommentar

Lesung: Sonja Beißwenger
Vortrag: Hanjo Kesting


Arthur Schnitzler publizierte 1924 die Monolog-Novelle »Fräulein Else«, deren Protagonistin die 19-jährige Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts ist, die in den Dolomiten ihre Ferien verbringt. Um ihren Vater vor dem Bankrott zu retten, soll sie Geld von einem Geschäftsfreund erbitten, der allerdings als Gegenleistung fordert, sie eine Viertelstunde »nur vom Sternenlicht bekleidet« sehen zu dürfen.

Die Novelle ist das Protokoll von Elses Wahrnehmungen und eine psychologische Fallstudie mit gesellschaftskritischem Akzent. Sonja Beißwenger liest aus der Erzählung, die Hanjo Kesting kenntnisreich kommentiert.

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© Rainer Weisflog
Film

Fortgesetzt: Sommer.Film.Akademie trifft Lausitz Festival

Auch in diesem Jahr trifft das Lausitz Festival wieder auf die Sommer.Film.Akademie, die im Juli junge Filmschaffende aus aller Welt nach Görlitz lockt, um in der Europastadt und ihrer Umgebung Filme über die Lausitz zu drehen.

Die Kurzfilme, die regionalspezifische Themen aufgreifen, werfen so einen Außenblick auf die Lausitz und ihre Menschen. Mit der öffentlichen Präsentation der Arbeiten der jungen Filmenthusiast:innen feiern gleich mehrere Werke ihre Weltpremiere auf der Kinoleinwand.

Einritt frei

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© Ben Wiesenfarth
Theater

»Gletscher« - MusikTanzTheater

Uraufführung: 2.9.2023

Ein MusikTanzTheater von Haggai Cohen-Milo und Margaux Marielle-Tréhoüart

»Am Anfang war die Endmoräne. Und Gott kam in Gestalt eines riesigen Gletschers und faltete die Erde auf und offenbarte dem Land die Schätze des Bodens. Und er zog sich zurück und überließ diese Landschaft am Mittelpunkt der Welt den Geistern und den Helden …«

Für ihr MusikTanzTheater bringen der israelische Komponist Haggai Cohen-Milo und die französische Choreografin Margaux Marielle-Tréhoüart Musiker:innen, Sänger:innen und Tänzer:innen aus aller Welt in die Lausitz. In der riesigen, leer stehenden Danner-Halle auf dem Telux-Gelände in Weißwasser entfesseln die jungen Künstler:innen jene Kräfte neu, mit denen hier einst Glas für die Welt hergestellt wurde. Ihr Spiel ist ein Kraftwerk der Rohstoffe, Elemente und Energien – ein Wir der Möglichkeiten.

Cohen-Milo, Marielle-Tréhoüart und ihr Ensemble entwickeln ihr Stück vor Ort und spüren in ihrer Arbeit dem Puls der Region nach. E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Synthesizer und Gesang entfalten daraus eine hoch rhythmische, texturreiche und melodieverzauberte Musik, die mit den bewegt-bewegenden Körpern, dem tanzenden Licht und den Wahrnehmungen des Publikums verschmilzt.
Geister und Helden erscheinen mitsamt ihren Mythen, Legenden, Halbwahrheiten, Lügen und Hochstapeleien. Die Aufführung wird zur Kartografie ihrer unvollkommenen Geschichte, erhofften Heimaten, zurückgelassenen Träumen, aufgefressenen und auffressenden Landschaften. Und zugleich erspielen die Darsteller:innen eine neue Form der Wertschöpfung: Aus der Freiheit von Veränderung wird die Freiheit zur Veränderung.

Mit Wendezeiten und Zeitenwenden kennt man sich hier in der Lausitz nämlich schon lange aus. Und so ist »Gletscher« eine laute, exzessive und bunte Feier der Verwandlungen.
Und sollte der Boden unter unseren Füßen nicht überall gleich sein, so sind wir vielleicht überall unter einem gleichen Himmel.

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© Pawel Sosnowski
Gespräch

Ausstellungsgespräch: William Engelen »Falten für Perkussion«

Die im Jahr 2023 aus der Taufe gehobene Gesprächsreihe »Dialoge« ist ein Kunstvermittlungsprojekt des Fördervereins Landesmuseum für moderne Kunst im Dieselkraftwerk, das erstmals im Rahmen des Lausitz Festivals stattfindet.

Auf dem Podium werden Persönlichkeiten aus der Lausitz und darüber hinaus dem Publikum die Installation »Falten für Perkussion« von William Engelen näherbringen, die zwischen dem 27.08.23 und dem 05.11.23 im Dieselkraftwerk gezeigt wird.

Eintritt frei

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© Ben Wiesenfarth
Ausstellung

»Vertraute Fremde«. Bilder der 1. Lausitzer Fototage

2022 starteten die 1. Lausitzer Fototage als Pilotprojekt für regelmäßig stattfindende fotografische Symposien in der Lausitz. Dazu kamen einerseits erfahrene und prominente, andererseits junge, Fotograf:innen in die Lausitz, um hier eine gewisse Zeit lang zu arbeiten.
In den dabei entstandenen Bildern entdeckten sie, teilweise mit dem unvoreingenommenen Blick Außenstehender, die Region, ihre Besonderheiten, Alltäglichkeiten und leisen Schönheiten.
Das gemeinsame Arbeiten in der Lausitz, mit Fotograf:innen in und aus der Region, ist fester Bestandteil des Symposiums und fordert alle Seiten zu Perspektivwechseln und genauem Hinsehen heraus – auf eine Region, die von einer großen Vielfalt geprägt und ständigem Wandel unterworfen ist.

Die 1. Lausitzer Fototage wurden kuratiert von Gabriele Muschter, Herbert Schirmer und Uwe Warnke. Sie arbeiten eng zusammen mit dem Förderverein Lieberose e. V. und der Kulturstiftung Haus Europa. Das Zentrum der Fototage ist Lieberose.

Ausstellungseröffnung: 03.09., Sonntag, 15:00
Ausstellung: 09.09. - 29.10.2023, geöffnet jeweils Samstag 14:00–18:00 und Sonntag 11:00–18:00

Einritt frei

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© Frankie Celenza
Jazz

Latin Jazz par excellence: Michel Camilo

Klavier: Michel Camilo

Er verkörpert den Latin Jazz wie kaum ein anderer: Der mehrfache Grammy-Preisträger Michel Camilo, geboren und aufgewachsen in der Dominikanischen Republik, hat in den letzten Jahrzehnten die US-amerikanische Jazz-Szene maßgeblich geprägt.

Seine packenden wie mitreißenden rhythmischen Improvisationen
zeichnen sein Spiel aus, das von einer selten erreichten Meisterschaft ist. Die Bühne teilt(e) er mit Musikern wie Michel Petrucciani, Herbie Hancock und den Brecker Brothers.

Mit seinem Trio hat er viel beachtete Konzerte und Alben (ein)gespielt – und er tritt regelmäßig im berühmten Blue Note Jazz Club in New York auf.

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© bpk-Bildagentur
Lesung

»Sei gegrüßt und lebe«: Brigitte Reimann und Christa Wolf - Eine Freundschaft in Briefen 1963–1973

Lesung: Fanny Staffa (Staatsschauspiel Dresden)
Lesung: Christine Hoppe (Staatsschauspiel Dresden)
Für die Bühne bearbeitet und eingerichtet: Heike Merten-Hommel


»Wenn wir Beitritts-Bürger ein Kultbuch bräuchten, hier hätten wir es«, behauptete der Schriftsteller Fritz Rudolf Fries– nach dem ersten Erscheinen des Briefwechsels 1995– in der »Weltbühne«. Das Buch offenbart das Leben zweier ungewöhnlicher Frauen, die trotz ihrer unterschiedlichen Lebensauffassungen um ihr persönliches Glück ringen, aber auch um ihr Selbstverständnis als Schriftstellerinnen.

Beide wollen dem Ideal von einer gerechteren Gesellschaft nicht abschwören, ungeachtet aller Dogmen und Zwänge. Sie behaupten sich mit Würde und Humor, mitunter auch verzweifelt, gegen Kritik und Anfeindungen. Sie teilen Ehe- und Alltagssorgen, kommentieren den real existierenden Literaturbetrieb und stellen sich den harten politischen Auseinandersetzungen – mit Mut und
bei vollem Risiko.

Auf schwesterliche Weise begleitet die ältere und etabliertere Christa ihre lebensgierige, anarchische und schließlich vom Tode gezeichnete Freundin Brigitte bis zu ihrem frühen Tod.

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© Roomful of Teeth
Konzert

Roomful of Teeth: »Vocal Fusion«

Vokalensemble: Roomful of Teeth

Die Erweiterung des Ausdruckspotenzials der menschlichen Stimme ist die künstlerische Absicht des Grammy-prämierten US-amerikanischen Vokalensembles.

Durch das Studium der Gesangstraditionen vieler Kulturen erweitern die Sänger:innen kontinuierlich ihr Vokabular an Gesangstechniken. Sie lernen bei Meister:innen der georgischen Polyphonie, des Hindustani, des Gesangs der Inuit, des tuwinischen Kehlkopfgesangs, der persischen Klassik, aber auch des Heavy Metal und der Kunst des Jodelns.

Ihre so erarbeiteten stimmlichen Mittel kennen nahezu keine Beschränkungen, und das Repertoire des Ensembles ist in jeder Hinsicht grenzüberschreitend. Roomful of Teeth geben weltweit Konzerte der Extraklasse – atmosphärisch und zart, experimentell und wild bewegt, exotisch und rhythmisch komplex – ganz den jeweils interpretierten Werken entsprechend.

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© Marcel Schröder
Musiktheater

»Julie« - Kammeroper von Philippe Boesmans nach August Strindberg

Dirigent: Sylvain Cambreling
Julie: Christel Loetzsch
Jean: Jóhann Kristinsson
Christine: Katrien Baerts
Regie, Bühne: Anna Bergmann
Kostüme, Bühne, Licht: Lugh Amber Wittig
Schauspiel: Yaron Löwenberg
Orchester: Symphoniker Hamburg


Die zwölf Szenen der Kammeroper »Julie« von Philippe Boesmans (2005) basieren auf Strindbergs gesellschaftskritischem Trauerspiel »Fräulein Julie« (1888), das anhand der jungen Adligen Julie und dem Diener Jean sich verändernde Verhältnisse von Macht und Freiheit, von Lust und Liebe, von Mann/Frau und dem sozialen Darwinismus auslotet.

Sowohl im Drama als auch in der Oper entwickelt sich aus einem koketten Tanz eine folgenreiche Liebesnacht; am Morgen danach wechselt in der Küche – dem Arbeitsplatz von Jeans Verlobter Christine – das Kräfteverhältnis zwischen den drei Personen. Das für die Oper auf Deutsch verfasste Libretto von Luc Bondy und Marie-Louise Bischofberger lässt diskursive Gedanken zu, ohne die Narrativität der Geschichte zu sprengen.

Der im letzten Jahr verstorbene belgische Komponist Philippe Boesmans hat für »Julie« eine intime Besetzung von nicht einmal 20 Orchestermusiker:innen vorgesehen, die es erlaubt, ein zart changierendes Klangnetz zu spannen, dem gerade mit Harfe und Celesta eine irisierende Farbigkeit eingewoben ist. So können auch das Nicht-Ausgesprochene und das Unsagbare klanglich Gestalt annehmen. Mit spannendem zeitgenössischem Zugriff verbindet die Regisseurin Anna Bergmann das späte 19. Jahrhundert mit unserer Gegenwart.

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© Ben Wiesenfarth
Gespräch

Lausitz Labor: Philosophisches Symposium

»Hereinforderung«, das Inspirationswort des Lausitz Festivals 2023, dient dem Lausitz Labor als Ausgangspunkt für Vorträge und Diskussionen.

Im gesellschaftlichen Miteinander fordern Gerechtigkeit oder Gesetz mitunter Rache oder Gehorsam, aber manchmal ist es auch das Leben selbst, das von uns Menschen etwas fordert, zum Beispiel die Bereitschaft zu improvisieren und umzudenken, wie es viele Lausitzer:innen aktuell erleben.

Doch was als Forderung an uns herantritt, muss nicht per se Unterwerfung oder Zwang bedeuten. Wo wir als denkende und fühlende Wesen respektvoll angesprochen und einbezogen werden, eben hereingefordert statt herausgefordert, können wir auch positiv motiviert und auf engagierte Weise für Neues einstehen und verbindlich werden.

Lausitz Labor lädt an drei aufeinanderfolgenden Tagen international ausgewiesene Spezialist:innen aus den Bereichen Philosophie, Soziologie, Recht, Literatur, Kunst- und Kulturwissenschaften zu einem Symposium in die Lausitz ein. Anhand einzelner Aspekte ausgewählter Kunstwerke des Festivals werden Themenkomplexe verhandelt und dabei die Wechselwirkung von Kunst und Gesellschaft reflektiert: Welche Art von Wirkungskraft und Kritik kann von Kunstwerken ausgehen? Wie formuliert und verhandelt Kunst grundlegende Normen und Ideale von Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit? Auf welche Weisespielen Liebe, Treue und Verrat in neue Formen des Politischen hinein.? Wie verhalten sich Demokratie, Recht und Freiheit zueinander? Ist Liebe käuflich? Wo endet Glück und beginnt Gewalt? Was lehrt uns die Kunst über Irrtum, Wahrheit und Hoffnung? Was bedeutet es, den Herausforderungen der Realität als Kollektiv und nicht (nur) als Individuum zu begegnen?

Die am Freitag stattfindenden Panels nehmen das auf dem Festival laufende Theaterstück »Der Kaufmann von Venedig« von William Shakespeare als Inspiration. Dabei wird unter anderem nachgedacht über die Gewaltförmigkeit von Ökonomie, die Verbindlichkeit von Geld und Recht – und nicht zuletzt über Logiken und Effekte von religiösem Hass und Antisemitismus.

Die am Samstag stattfindenden Vorträge und das Panel sind zum einen vom Text »Ecce homo« von Friedrich Nietzsche inspiriert, zum anderen von Bernd Alois Zimmermanns »Ekklesiastische Aktion«. Darin geht es anhand von Bibelpassagen des Prediger Salomo um den Machtmissbrauch der Kirche und von Passagen aus Fjodor Dostojewskis Roman »Die Brüder Karamasow« konkret um die Figur des Großinquisitors, der den wiederauferstandenen Jesus Christus ein weiteres Mal vertreibt.

Theorie-Impulse erweitern diesen Themenkomplex um die Frage nach der (In-)Stabilität von Ordnungen und der Aufsprengung durch Wandel, die zu rigiden Verteidigungsstrategien führen.

Am Sonntag beziehen sich die Vorträge und das Panel auf Motive aus der Oper »Julie« von Philippe Boesmans nach August Strindbergs »FräuleinJulie«. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Medienabhängigkeit und dem Begehren nach Liebe und Glück? Welche Rolle spielen Affekte in der Bildung sozialer, politischer Gemeinschaften?

Kuration und Moderation: Christoph Menke, Christiane Voss, Lars Dreiucker, Fulvia Modica

Eintritt frei

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© Pedro Lobo
Jazz

Big Band meets Kurt Rosenwinkel

Gitarre: Kurt Rosenwinkel
Big Band: Orquestra Jazz de Matosinhos
Gitarre: Pedro Martins


Mit dem portugiesischen Orquestra Jazz de Matosinhos wird erstmals eine Big Band im Rahmen des Lausitz Festivals in Erscheinung treten, die den Facettenreichtum dieser klassischen Formation des Jazz aufzeigt.

Der filigrane Sound der Big Band aus Porto wird sich bei ihrem Auftritt verbinden mit der Virtuosität des US-amerikanischen Gitarristen Kurt Rosenwinkel, aus dessen Feder auch die Musik für das Konzert stammt.

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© Sim Canetty-Clarke
Konzert

Tenebrae: »Path of Miracles«

Chor: Tenebrae
Dirigent: Nigel Short


»Path of Miracles« gilt seit seiner Uraufführung im Jahr 2005 als Meisterwerk der modernen Chorliteratur.

Joby Talbots episches Werk entstand unter dem persönlichen Eindruck einer Wallfahrt zum Schrein des Heiligen Jakobus in der Kathedrale von Santiago de Compostela. Neben dem religiösen Erlebnis stehen die Erinnerungen an die beschwerliche Reise und die gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse im Fokus.

Talbots viersätzige Komposition für Chor, von Tenebrae uraufgeführt, macht den Pilgerweg vor allem als kollektive Erfahrung erlebbar, die Pilgernde seit Jahrhunderten verbindet und zu einer »communitas« formt. Nach zahlreichen Aufführungen in Kirchen und Kathedralen auf der ganzen Welt – von den USA bis nach Australien – kommt Tenebrae mit »Path of Miracles« erstmals in die Lausitz.

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© Pawel Sosnowski
Konzert

Hineni: »Hier bin ich«

Sopran: Alma Sadé
Gitarre, Oud: Thomas Moked
Bass: Haggai Cohen- Milo
Flöte: Susanne Berger
Klarinette, Bassklarinette, Bassflöte: James Scannell
Oboe, Englischhorn: János Wollenweber
Fagott: Alberto Valladolid
Horn: Merav Goldman
Vokalensemble: Amarcord


»Hineni« (»Hier bin ich« / »Ich bin bereit«) – sowohl Abrahams als auch Moses’ biblische Antwort auf den jeweils an sie gerichteten Ruf Gottes – ist ein Synonym für die innerlich empfundene und tätige Bereitschaft geworden, eine Pflicht als solche anzuerkennen und sie, alle Konsequenzen in Kauf nehmend, umzusetzen.

Die in der sogenannten Reichspogromnacht 1938 beinahe unversehrt gebliebene Synagoge in Görlitz soll in diesem Kontext Ort eines besonderen Konzerts werden. Den eigens für den Abend erstellten Bearbeitungen klassischen israelischen Liedguts, das von Hoffnung auf Freiheit, Streben nach Würde und Sehnsucht nach Liebe handelt, werden europäische frühbarocke Choräle auf hebräische Gebetstexte, vor allem von Salomone Rossi, gegenübergestellt.

Der Zusammenprall von Idealen und politischer Wirklichkeit, der auch als Spannungsverhältnis zwischen religiöser und politischer Aktion beschrieben werden kann, ist gleichsam ein Leitmotiv des diesjährigen Lausitz Festivals. Beide Ebenen des Konzerts finden im gemeinsamen Objekt der Sehnsucht, das zwischen Irdischem und Himmlischem, zwischen Ideal und Wirklichkeit oszilliert, zusammen: Jerusalem.

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© Ben Wiesenfarth
Konzert

Die Lausitz trommelt

Mit einem großen Schlagzeug- und Perkussionstag ermutigt das Lausitz Festival gemeinsam mit dem Gladhouse in Cottbus, dem ZPOP (Zentrum für Popularmusik Brandenburg) und weiteren Partnern zum gemeinsamen Musikmachen. Höhepunkt des für Schlagzeug und Perkussion konzipierten Programms ist ein Konzert im Saal des Gladhouse.

15:00 Uhr - verschiedene Workshops zum Trommeln (Anmeldung erforderlich)

18:00 Uhr - Highlight - 30 Drumsets spielen mit der Band »Dusk plays Nirvana« unter dem Motto »Smells like teen spirit«. (Anmeldung erforderlich)

20:00 Uhr - Konzert - DUSK PLAYS NIRVANA

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Konzert

Werkstattprobe und Vortrag: Robert Schumanns »Das Paradies und die Peri«

Dirigent: Sylvain Cambreling
Chor: EuropaChorAkademie Görlitz
Orchester: Orchesterakademie der Symphoniker Hamburg


Das diesjährige Inspirationswort »Hereinforderung« wird hier mehrfach umspielt: In Schumanns Oratorium »Das Paradies und die Peri« (1843) versucht die sündige Peri, beflügeltes Kind eines Engels und einer Irdischen, ins Paradies zurückzukehren, und muss dafür des Himmels liebste Gabe darbringen. Ihre Reise führt sie ins kriegsversehrte Indien, ins pestverseuchte Ägypten und nach Syrien, wo sie schließlich von einem Verbrecher diese Gabe erhält: die Tränen eines Bereuenden.

In einem reich bebilderten Vortrag spürt Alexander Meier-Dörzenbach der damaligen Freude am Exotismus und dem Wunsch nach Erlösung nach und stellt das Werk in einen kulturhistorischen Kontext. In der anschließenden Probe können dann die Spuren hörend verfolgt und so hautnah die musikalische Arbeit erlebt.

Eintritt frei

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© Diago Mariotta Mendez, Evgeny Evtyukhov
Konzert

Gipfelstürmer Maxim Vergerov mit Polina Osetinskaya

Violine: Maxim Vengerow
Piano: Polina Osetinskaya


Maxim Vengerov ist einer der bekanntesten Geigenvirtuosen unserer Zeit, der mit seiner Brillanz und Könnerschaft die höchsten Gipfel seiner Zunft erklimmt.

Als Solist tritt er mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, den New Yorker Philharmonikern oder dem Chicago Symphony Orchestra auf und betätigt sich zunehmend auch als Dirigent und Pädagoge. In die Lausitz kommt er mit seiner Klavierpartnerin Polina Osetinskaya; gemeinsam mit ihr spannt er einen jahrhundertübergreifenden Bogen von Clara und Robert Schumann über Johannes Brahms bis hin zu Sergei Prokofjew.

Bus Shuttle zwischen Dresden und Cunewalde

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4

Lausitz Festival

25.8. bis 10.9.2023
Konzert, Theater, Tanz, Musiktheater, Film, Jazz, Ausstellung, Gespräch, Literatur

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Bewertungen & Berichte Lausitz Festival

Ereignisse / Festival MDR Musiksommer 17.6. bis 26.8.2023
Ereignisse / Festival Schlesische Musikfest Görlitz 27.5. bis 4.6.2023
Ausstellungen / Museum Museum Bautzen Bautzen, Kornmarkt 1
Familie+Kinder / Freizeitpark Kulturinsel Einsiedel
Ereignisse / Festival VIATHEA Görlitz Görlitz, Demianiplatz 2
Ereignisse / Festival Lausitzer Musiksommer Bautzen Bautzen, Fleischmarkt 1
Ereignisse / Konzert Int. Messiaen-Tage
Görlitz/Zgorzelec
Festival bedeutender Künstler mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts jährlich im Januar
Ereignisse / Kulturveranstaltung Augen auf - Zivilcourage zeigen! Großhennersdorf, Am Markt 11

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